Die künstlerisch-theologische Ausgestaltung des Kirchenraums wurde durch den damaligen Bauherrn Pfarrer Carl Reinartz, der 1945 als Nachfolger vom Pfarrer Franz Boehm eingesetzt worden war, durchdacht und wesentlich mit- bestimmt in Zusammenarbeit mit dem Leverkusener Glasmaler Paul Weigmann (1923–2009), der alle Fenster geschaffen hat. Bei der Beschreibung der Fensterbilder und ihrer Anordnung werden die ursprünglich gemeinten Aussageabsichten und die Gesamtkomposition des Künstlers und des Pfarrers berücksichtigt.
Betritt man die Kirche durch den Haupteingang, der mit seinen drei Rundbögen schon an die Romanik erinnert, richtet sich die Aufmerksamkeit sofort auf das alte Kreuz, das im Chorraum an der weißen Rückwand unter einem großen Rundbogen aufgehängt ist:
„Jesus Christus, die aufgehende Sonne, der Mensch gewordene Gott, ganz Mensch bis in den Tod.“
Dieses Kernzeichen des christlichen Glaubens wird so intensiv in den Mittelpunkt des Raums, über den Altar, gesetzt und auch in das Geschehen der Erlösung vom Bösen durch das Kreuz hin auf dem Weg zur heiligen ewigen Stadt. Es entsteht ein Spannungsfeld, das durch die beiden Fenster links und rechts vom Altar erzeugt wird. Bei den beiden Chorfenstern wiederholt sich das Stilelement Rundbogen oben über die gesamte Breite hin, ebenso wie bei dem mit kräftigen Steinelementen gestalteten Maßwerk. Die Motive der Glasbilder stammen aus der Geheimen Offenbarung des Johannes.
Auf dem Fenster der rechten Seite dominiert der züngelnde, siebenköpfige Drachen, das Zeichen des angreifenden Bösen mit seiner schrecklichen Bedrohung des Menschen. Im Gericht, am Jüngsten Tag, wird der Mensch für sein Handeln zur Rechenschaft gezogen. Im oberen Rundbogen erscheint Christus, der Weltenrichter. In seiner rechten Hand hält er das rote, richtende Schwert. Mit der auf gleicher Höhe erhobenen linken Hand segnet er und spendet erlösende Gnade.
Umzingelt und bedroht, aber dennoch sicher steht die im Schutzmantel gehüllte Frau auf der Mondsichel. Ihr Haupt ist gekrönt, „mit der Sonne bekleidet“, umgeben mit Sternen, die vom Schwanz des Drachen heruntergeschlagen werden.
Mit ihren Händen schützt sie das Kind vor dem heftig angreifenden Drachen und sich selbst vor den vier Apokalyptischen Reitern: Krieg, Pest, Hunger und Tod. Das sind die Plagen, unter denen die Menschen leiden müssen.
Rechts unterhalb erkennt man gerettete, mit dem Kreuz gekennzeichnete Menschen, während links unten ein Mensch zu sehen ist, der unter die Räder gerät. Auf- recht steht ein Mensch mit einem Beutel in der Hand, so hoffend, mit Geld den Teufel bestechen zu können. Gerettete und Verlorene werden gegenübergestellt. Der gefährlich angreifende Drache und die Apokalyptischen Reiter verweisen auch auf die verbrecherische Bedrohung der Menschen durch die NS-Schreckensherrschaft und den Zweiten Weltkrieg, eine drohende Vernichtung, die in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts noch sehr gegenwärtig war mit ihren unmittelbaren Nachwirkungen, als Weigmann das Fensterbild nach der Geheimen Offenbarung geschaffen hat.
Dazu ein Zitat aus der Geheimen Offenbarung (12. 1–5):
„1. Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: Eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. 2. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz. 3. Ein anderes Zeichen erschien am Himmel, ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. 4. Sein Schwanz feg- te ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. 5. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter weiden wird.“
Auf dem Fenster der linken Seite dominiert in der Mitte der große Lebensbaum, der zwölf Mal im Jahr Früchte trägt und damit Sinnbild ist für die Fülle der Gnaden. Er erinnert auch an den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse aus dem Paradies. Im oberen Feld, unter dem Rundbogen, sieht man das Lamm, auf dem versiegelten Buch der Offenbarung stehend, genau gegen- übergestellt dem „Weltenrichter“ auf dem rechten Fenster. Das Buch kann nur durch das sich opfernde „Lamm Christus“ geöffnet werden. Vom Lamm Gottes geht der große Strom des Lebens in unendlicher Form einer Zahl Acht aus und umfließt den Baum der Gnaden.
Dazu das Zitat aus der Geheimen Offenbarung (Offb. 5.77 ff.):
„Das Lamm trat heran und empfing das Buch. Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, und du wurdest geschlachtet, und du hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben.“
An den Wurzeln des Baumes leuchtet der in kräftigen Farben gestaltete Pfau auf – ein Symbol für die Unsterblichkeit und auch für die Erlösung zur Auferstehung. Darunter erscheint die mit goldenen Mauern und vielen Toren verzierte Ewige Stadt, zu der als Ziel und Geschenk der Erlösung Engel aufrufen und mit den vier lebenden Wesen, Zeichen der vier Evangelisten, hinführen.
Das Fenster zeigt nach der Vorstellung der Geheimen Offenbarung des Johannes den Anfang und den zu erwartenden Endzustand der Welt und ihre Erlösung und Rettung vom Bösen.
In beiden Fenstern hat der Künstler Paul Weigmann zusammen mit Pfarrer Carl Reinartz Texte und Intentionen der Geheimen Offenbarung des Johannes und der Apokalyptik in vielförmigen Bildern gestaltet. Kreuz und Opferaltar stehen dazwischen im Spannungsfeld zwischen Bedrohung und Erlösung.
Gestiftet wurden die Fenster damals von der Gemeinde Monheim, wie an der Unterseite des rechten Fensters zu lesen ist.
Der Altar war ursprünglich als Opferaltar auf einem drei Stufen hohen Podest platziert. Er ist von dem Monheimer Steinmetz Heinz Püster gestaltet worden. Unter der Mitte der großen Altarplatte kennzeichnete ein kantiger Steinblock den „Opferplatz“, auf dem der Priester mit dem Rücken zu den Gläubigen und mit Blick auf den Tabernakel und das Kreuz das Messopfer darbrachte. Nach der Liturgiereform 1967/68 im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil ist der Altar- und Chorraum so umgestaltet worden, wie er heute zu sehen ist. Seitdem hat sich im Vergleich zu den ursprünglichen Formen und ihren damit verbundenen Aus- sagen viel verändert.
Nach dieser Reform wurde das Podest entfernt und der Steinblock unter der Altarplatte herausgenommen. Er dient jetzt als Unterlage für den mit der Dachpyramide erweiterten Tabernakel, der nun auf der linken Seite seinen neuen Standort gefunden hat, nicht mehr mitten auf dem Altar. Die gekürzte Altarplatte, auf vier vorhandenen runden Steinsäulen ruhend, dient als Altartisch, hinter dem der Priester, dem Kirchenraum zugewandt, das Opfermahl zusammen mit der Gemeinde, um den Tisch versammelt, feiern kann.
Der Chorraum erhielt nach der Entfernung des Podestes eine größere, freiere Ausdehnung. Erst in jüngster Zeit wurden die beiden Kommunionbänke abgebaut, die den Chorraum gegenüber dem Kirchenraum traditionell abgrenzten. Damit wurde erst lange Zeit nach der Liturgiereform der Grundgedanke der intensiven Tischgemeinschaft auch baulich umgesetzt. Das geschah im Zusammenhang mit der erst späteren Verlegung des Taufbrunnens in den Chorraum.
Der Ambo, das Lesepult, von dem aus sowohl die Lesungen und das Evangeli- um vorgetragen werden als auch gepredigt wird, hat den Predigtstuhl nach der Liturgiereform vielfach abgelöst. In das Lesepult aus Stein ist in einer Nische unter einem Rundbogen und hinter einem Schmiedegitter eine Reliquie des Pfarrpatrons Gereon eingesetzt, die mit einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Kardinal Joseph Schulte 1930 der Pfarrgemeinde übergeben wurde.
Der 1953 ebenfalls von Heinz Püster gestaltete Predigtstuhl, nach der Liturgiereform nicht mehr benutzt, steht an der südlichen Außenwand des Hauptschiffes, verziert mit einer Darstellung der „vier lebenden Wesen“, die als Symbole für die vier Evangelien stehen.
Der Tabernakel, den der Kölner Bildhauer Hanns Rheindorf (1902–1982) um 1952/1953 geschaffen hat, steht auf dem kantigen Steinblock des alten Hochaltars. Unter einer aus Silber mit Silberdraht verzierten spitzen Dachpyramide, die 1967/68 hinzugefügt wurde, erkennt man das mit blauer Emaille gestaltete quadratische, würfelförmige Gehäuse, dessen Seitenflächen mit schmalen Silberleisten eingerahmt und in vier gleiche Felder aufgeteilt sind. Auf dem vorderen Feld, die Türe verdeckend, sitzt eine in Silber gefasste Christusfigur, die einen Fisch in Händen hält.
Über die blau emaillierten quadratischen Flächen ist ein symbolisch angedeutetes Netz aus Silberdraht gespannt, in dessen quadratischen Maschenöffnungen jeweils kleine emailliert gestaltete Fische zu sehen sind. „Christus nimmt uns im Netz seiner Liebe gefangen“ ist das Thema des Tabernakels. Auf den beiden Seiten und auf der Rückseite sind jeweils in der Mitte biblische Szenen am See Genezareth auf ovalen, kleinen Medaillons dargestellt, wie Jesus den Aposteln begegnet
Der Taufbrunnen ist eine moderne Fassung, ebenfalls vom Steinmetz Heinz Püster geschaffen. Die bronzene Abdeckung zeigt im Griff die Arche Noah.
1965 wurde der Osterleuchter angeschafft, den Hans Kirchner in Goldbronze gegossen hat. „Er ist mit seiner Symbolik etwas Besonderes. Der Fuß zeigt Menschen und Tiere als die Werke der natürlichen Schöpfung Gottes. In den Nischen am Fuß des Leuchters hocken kleine menschliche Gestalten, die das Heidentum darstellen, das ganz in die natürliche Schöpfung eingebettet ist. Daraus erhebt sich hoch und kräftig die Synagoge als Trägerin der Offenbarung, traurig neigt sie ihr Haupt. Sie erkennt in Christus nicht den Sohn Gottes. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Auf ihren Schultern ruht die Ecclesia, die Kirche, von der Synagoge gehalten. Es ist die jubelnde Kirche, die in ihren erhobenen Händen Christus, dargestellt in der Osterkerze, freudig der Welt entgegenstreckt“ (Interpretation von Carl Reinartz, 1965). Heute muss bei der Interpretation des Leuchters auch deutlicher herausgestellt werden:
„Jesus ist ein Jude, er steht in der Tradition Israels, und die Kirche ist ohne dieses Fundament nicht zu denken“ (Peter Buter).
Am Eingang zum Chorraum, aus der Sakristei kommend, ist die von dem Künstler Hoffmann besonders gestaltete Glocke angebracht, die unter einem wütend den Kopf reckenden Drachen hängt, dessen Halshaare sich sträuben und der seinen Schwanz einzieht. Auf der Kirchenglocke steht: „Quis ut Deus?“ (Wer ist wie Gott?). Eine Erinnerung an den Kampf Luzifers mit dem Erzengel Michael.
Die Bilderfolge von Paul Weigmann und die damit verbundene theologische Ausdeutung durch Carl Reinartz setzt sich fort im nördlich gelegenen Seitenschiff.